Gorillaz – Demon Days (Gastbeitrag)
Heute haben wir Jakob von 4aus10 zu Gast, der uns ein wenig über das Vinyl Gorillaz – Demon Days berichten will. Vielen Dank für den Gastbeitrag und Euch viel Spass beim lesen.
Etwas Vorgeschichte
Den meisten dürften die Gorillaz zumindest aus ihren teilweise sehr bekannten Musikvideos ein Begriff sein. Für diejenigen, die noch nie von der erfolgreichsten „virtuellen Band“ (2001 Guiness World Records) gehört haben, sowie auch für die alteingesessen Fans der Gruppe, beginnen wir mit etwas Geschichte: Die Gorillaz wurden 1998 von dem Musiker Damon Albarn und dem Künstler Jamie Hewlett gegründet. Beide Gründer hatten bereits vorher einige Erfolge zu verzeichnen. Jamie Hewlett wurde durch das britische Comik „Tank Girl“ sehr bekannt und bei Damon Albarn handelt es sich um den Leadsänger der extrem erfolgreichen britischen Rockband Blur. Wie bereits erwähnt, sind die Gorillaz eine sogenannte virtuelle Band, welche sich aus folgenden vier animierten Figuren zusammensetzt:
2-D: Leadsänger, Keyboard
Murdoc Niccals: Bass
Noodle: Gitarre und Hintergrundgesang
Russel Hobbs: Schlagzeug und Perkussion
Alle vier Bandmitglieder besitzen eine eigene Biografie und repräsentieren die Band sowohl in Musikvideos, als auch in Interviews. Demon Days wurde 2005 veröffentlicht und ist das zweite LP der Gruppe. Es erreichte sechs Mal Platin in Großbritannien und den zweiten Platz in den deutschen Charts.
Zum Album – Gorillaz – Demon Days
Bevor ich nun über eines meiner absoluten Lieblingsalben herumschleime, möchte ich damit beginnen, dass trotz des großen Erfolges mit Blur, Damon Albarn meiner Meinung nach in die Kategorie „underrated“ hineinfällt.
Warum denn das?
Abgesehen von der legendären „woo-hoo!“ Hook aus Song 2, hat der Musiker auch noch eine Solokarriere hingelegt, welche mit dem Album „Everyday Robots“ unter anderem Songs wie Mr. Tembo oder Lonely Press Play hervorgebracht hat. Was zu Beginn mehr ein experimentelles Nebenprojekt war, feiert sogar heute noch großen Erfolg. Mit den Gorillaz und im speziellen Demon Days ist es Damon Albarn gelungen, ein Album zu schaffen, welches in Sachen Kreativität und Abwechslung absolut einzigartig ist.
Ein Beweis dafür ist, dass das Album nicht in ein spezifisches Musikgenre kategorisiert werden kann. Natürlich haben Songs wie Feel Good Inc. und Clint Eastwood gewisse Hip-Hop Elemente (besonders durch das Feature von De La Soul), doch schon der zweite Track im Album Last Living Souls beweist, dass die Band keiner bestimmen Formel folgt. Der Song startet mit einem einfachen Beat, welcher langsam von einem Synthesizer Sound überdeckt wird. Die fast schon düstere Melodie wird dann plötzlich von der melancholisch gesungenen Hook (1:38) von Damon Albarn kurz unterbrochen und setzt sich unmittelbar danach in voller Stärke wieder fort.
Diese Art von abrupter Abwechslung verschiedener Melodien und Instrumenten macht das Album meiner Meinung nach so einzigartig. Ein weiteres Beispiel, welches diese These unterstützt ist der fünfte Track am Album und nebenbei auch mein Lieblingstrack – „Dirty Harry.“
Der Song startet mit einer Kombination aus funky Keyboard Beat und dem Gesang von Damon Albarn, welcher allerdings von einem lauten Kinderchor überdeckt wird. Anschließend wechselt der Song zwischen Beat und Beat mit Gesang im Vordergrund ab und wird komplett überraschend bei 2:45 von einer Rap Verse (Bootie Brown) unterbrochen. Nachdem der Rap Part bei 3:45 mit den Worten „Man, all I want to do is dance“ beendet wird, folgt ein perfekter Übergang zurück zur Hook.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Album Demon Days eine einzigartige Kombination aus Hip Hop, elektronischer Musik, Pop, Reggea und etwas Rock bietet, welche neben den Top Tracks „Feel Good Inc.“ und „Clint Eastwood“ noch sehr viel mehr zu bieten hat. Fast jeder Track fühlt sich an wie eine kurze Achterbahnfahrt bestehend aus den verschiedensten Musikelementen und ich kann jedem nur ans Herz legen, sich zumindest einmal die 50 Minuten Zeit zu nehmen, um das ganze Album am Stück zu hören.
Trackliste – Gorillaz – Demon Days
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Spotify. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Side A
Inro
Last Living Souls
Kids With Guns
O Green World
Side B
Dirty Harry
Feel Good Inc.
El Manana
Side C
Every Planet We Reach
November Has Come
All Alone
White Light
Side D
Dare
Fire Coming Out Of The Monkey’s Head
Don’t Get Lost In Heaven
Demon Days
—
(Text und Bilder von Jakob Aichinger, Wien, Österreich)
0 Kommentare zu “Gorillaz – Demon Days (Gastbeitrag)”